Vorlesung Neue Medien



Die heutige Welt ist komplex und vernetzt, und Innovationen überpurzeln sich fast. Getreu dem Motto “vitae, non scholae discimus” muss sich auch die Schule für diese Lebenswirklichkeit öffnen. Tabletts wie das iPad bieten dafür die optimalen Voraussetzungen: um einen konstruktivistischen bzw. konnektivistischen Unterricht anbieten zu können.  

 Das iPad ist ähnlich wie ein multi-funktionales Schweizer Messer ein ideales Unterrichtsinstrument: Es ist ein “Schreibgerät”, das mit Pages, Keynote und Numbers alle Office-Funktionen beherrscht, eine HD-Videokamera, ein “Tonbandgerät” und ein Hotspot für das Internet.

 Wie die JIM-Studie eindrucksvoll belegt, besitzen 80 Prozent der Jugendlichen einen eigenen Computer / Laptop / Tablett und 88 Prozent haben Internetzugang. Dieser Lebenswirklichkeit muss der Unterricht Rechnung tragen und Schule hat den Auftrag, die Heranwachsenden zu einem verantwortungsvollen Umgang mit den Neuen Medien zu befähigen. 

 Das ist die eine Seite der Medaille; zum anderen sollte die Schule aber auch die medialen Fähigkeiten der Kinder und Jugendlichen, die als Digital Natives” aufwachsen, zu nutze machen: 

 All das kann aber nicht einfach dadurch erreicht werden, indem man die Schulen mit Technik flutet: Vielmehr müssen pädagogische und didaktische Konzepte entwickelt werden, die Lehrpläne müssen um die Kompetenzen erweitert werden, die mit dem Umgang und dem Einsatz der Neuen Medien einhergehen. Der alte behvioristische Ansatz von Lernen und Lehren hat nämlich ausgedient: Die “Black Box” muss gefüllt werden; das Motto “drill to kill” hat sich selbst überlebt. 

Um einen sinnvollen Einsatz von Technik in der Schule zu gewährleisten, ist zuerst die Mauer in den Köpfen der “Bedenkenträger” einzureißen, Schulungen und Fortbildungen auf freiwilliger Basis spielen hier eine wichtige Rolle. 

 Im Idealfall kommen die Lehrer schon mit soliden medialen Kenntnissen in die Schulen,, um so einen modernen Unterricht gestalten zu können. Genau das ist die Intention des studiumdigitale an der Universität Frankfurt: Die Schaffung eines diskursiven Theorie- und Praxisraums ist ein wichtiges Ziel in der Lehrerausbildung. Um das zu erreichen und um Theorie und Praxis miteinander in Verbindung zu  bringen, wurde zum Sommersemester 2013 die Vorlesungsreihe “Neue Medien” an der Goethe Universität initiiert.

 Als ein Baustein dieser Vorlesungsreibe wurde auch ein Praxisbericht der Erfahrungen der Freiherr-vom-Stein-Schule Fulda eingebaut, die mit ihren iPad-Klassen bereits praktische Erfahrungen im konnektivistischen Unterrichten gesammelt hat. Die Studierenden hatten so die Möglichkeit , durch den Erfahrungsbericht des Einsatzes im Rahmen eines “one-to-one-Modells” zu erfahren, welche Chancen das Unterrichten mit Tabletts im Unterrichtsalltag bietet, aber auch zu sehen, welche Grenzen es gibt.