Digitale Medien im Englisch- und Französischunterricht


Wir leben in einer vernetzten und polyglotten Welt, weswegen die Vermittlung von Fremdsprachen einen immer höheren Stellenwert in der Bildungslandschaft einnehmen müssen. Englisch und Spanisch kann man zu Recht als Lingua Franca bezeichnen und niemand in einer gehobenen Position kommt mittlerweile ohne Fremdsprachenkenntnisse aus.

Die aktive Vermittlung von Kommunikationskompetenzen in den in der Schule unterichteten Fremdsprachen ist also ein Schlüsselqualifikation für die späteren beruflichen Möglichkeiten der Absolventen.


So weit so gut.
Doch wie soll man diesen vor unliegenden Herausforderungen gerecht werden?

Diese Frage ist sehr spannend und es gibt keine klare Antwort auf sie. Eines jedoch kann man mit Bestimmtheit sagen: Mit den den überkommenen Leitmedien und einem traditionellen Verständins von Sprachunterricht bestimmt nicht!

Wer kann sich noch an folgendes Szenario erinnern? Der Leherer schleppt einen Kassettenrekorder in der Größe eines Schrankkoffers - oder in "moderneren Schulen" einen DVD-Player -mit, spielt die Lektion vor, die Schüler hören zu und sprechen im Chor bestimmte Stellen nach. Dann werden Arbeitsblätter mit Lückentexten ausgeteilt und ausgefüllt, später wird dann ein Text satzweise vorgelesen oder es werden die Löungen von Grammatikübungen laut aufgesagt.
 Die aktive Sprech- Arbeitszeit eines Schülers liegt so in einer durchschnittlichen Stunde bei ca. 30 Sekunden.

Das erklärt auch, wieso Schüler, die im Fach Englisch eine gute oder sehr gute Note haben, in England oder Amerika an der Alltagskommunikation scheitern, da ihnen das Vokabular für eine grundlegende Kommunikation über Alltägliches fehlt, sie statt dessen aber die Regeln der "Conditional Clauses" runterbeten können.

 Hier genau muss ein moderener mediengestützter Untericht ansetzen: Ein schülerorientiertes, kontextorientiertes Unterrichten mit authentischen Sprechanlässen.

Schon beim Grunderwerb der Sprache zeigt das iPad seine Vorteile. Hörbeispiele werden nicht zentral für alle und nur ein oder zweimal vorgespielt, die Schüler können statt dessen das Hörbeispiel, das sich auf der vom Verlag mitgelieferten DVD befindet, in dem für sie optimalen Tempo anhören und diesen Vorgang beliebig oft wiederholen. Dank der Headsets entsteht auch keine unnnötige Unruhe in der Klasse.

Auch die Intonation kann man mit Hilfe des iPads optimieren, indem der Lernende seine eigene Stimme aufnimmt und sich das Resultat dann anhört. Weiterhin gibt es auch Apps, mit deren Hilfe man die Intonation üben kann. Die optimale Betonung wird grafisch in einer Frequenzkurve angezeigt, an deren Optimalwert man sich durch wiederholtes Sprechen annähern kann. Das Vokabellernen kann natürlich nicht "digital" ersetzt oder "ausgelagert" werden, doch kann hier ein Text, der als ePub vorliegt, in iBooks vorgelesen werden. Jedes einzelne Wort kann über das bordeigene Lexikon nachgeschlagen und als Flash-Lernkarte exportiert werden. Diese Karte erstellt der Lernende selbst und kann sich so sein individuelles Lern- Vokalbelkompendium erstellen, das auch nach Abschluss einer Klasse erhalten bleibt.

Landeskundliche Inhalte können leicht über das Internet erschlossen und multimedial aufbereitet werden. So kann mit der App BookCreator ein multi-mediales ePub erzeugt werden, das per Airdrop an andere zur gemeinsamen Bearbeitung freigegeben werden kann. Dieses eBook kann dann in iBoooks geöffnet werden, um es dort mit Text- oder Sprachannotationen zu versehen, Textstellen zu markieren, Schalgworte im Inernet zu recherchieren und vieles mehr.

Es ist aber auch ohne jede App möglich, ein digitales Kompendium auf dem iPad zu erstellen: Man erzeugt dazu einfach ein Pages Dokument, bettet Film- oder Audiodateien ein ergänzt den Text durch Hyperlinks etc und speichert es anschließend als ePub. Dieses Dokument kann nun auch - wie bereits oben beschrieben - in iBooks geöffnet und interaktiv bearbeitet werden.

Einen weiteren Vorteil bietet das iPad dadurch, dass es den Lernenden ermöglicht, über FaceTime, Skye oder andre Apps miteinander zu kommunizieren. Gerade für die moderenen Fremdsprachen werden dadurch ungeahnte Möglichkeiten freigesetzt. So können Schüler via Skype oder FaceTime über Ländergrenzen oder ganze Kontinente hinweg thematisch bezogen in einer Fremdsprache authentisch ein curricularesThema bearbeiten. Die Kommunikation findet in Echtzeit statt und ermöglicht so einen echten kommunikativen Austausch in einer Fremdsprache.

Lst but not least sie hier auch noch der Aspekt des dezentralen kooperativen Arbeitens genannt. Schüler können ihre Klassenkameraden und Klassenkameradinnen zur Zusammenarbeit an einem Dokument einladen, das in der Cloud gespeichert ist und auf das alle, die dazu berechtigt sind, von überall her zugreifen können. So könnten auch länderübergreifende Unerrichtsprojekte problemlos realisiert werden.

Es gäbe hier noch sehr viel zu berichten, aber das würde den Rahmen dieses Mediums sprengen. Ich kann nur jede Leherine und jeden Lehrer dazu ermutigen, selbst einmal das Potential des iPads auszutesten!